Über Uns

Taxi Dresden im Wandel der Zeit

Seit vielen Jahrzehnten ist Taxi Dresden ein fester Bestandteil der Stadt und ihrer Geschichte. Aus kleinen Anfängen gewachsen, haben wir uns stetig weiterentwickelt – von den ersten klassischen Taxifahrten bis hin zu modernen Serviceangeboten wie Patientenfahrten, digitalen Bestellungen und Großraumtaxis. Heute verbinden wir Tradition mit Innovation, immer mit dem Ziel, unsere Fahrgäste zuverlässig, sicher und freundlich ans Ziel zu bringen.

Schwarz-Weiß-Foto eines Mannes, der neben einem alten Taxi aus dem Jahr 1946 in Dresden steht.
1946
Wie alles begann

Nach dem Zweiten Weltkrieg, als private Fahrzeuge Mangelware waren, gab es einen hohen Bedarf an Taxis. Dank des Befehls 266 der SMAD, der die Gründung von Taxigemeinschaften ermöglichte, riefen acht Männer am 29. Juli 1946 die Dresdner Taxigenossenschaft ins Leben.

Zusammen mit der Dresdner Straßenbahn AG gründeten sie die „Dresdner Kraftdroschken- und Mietwagen- Genossenschaft e.G.m.b.H.“. Ihre Flotte bestand aus verschiedenen, mühsam instand gehaltenen Modellen wie Opel P4, BMW Dixi, Horch, Wanderer und Mercedes. Bis 1949 wuchs die Genossenschaft auf 127 Mitglieder und 147 Fahrzeuge an.

50er und 60er Jahre
Es geht voran

Da die Nachfrage nach Fahrdiensten stieg, eröffnete am 1. Mai 1950 in Dresden eine neue Telefonzentrale im Genossenschaftsgebäude an der Elsasser Straße 6. Taxifahrer warteten an 12 grünen Taxirufsäulen auf Aufträge, die ihnen von dort vermittelt wurden. Überregionale Fahrten mussten vorher von der Stadtverwaltung genehmigt werden.

Das Taxigewerbe hatte damals mit Benzin-, Ersatzteil- und Fahrzeugknappheit zu kämpfen. Anfang der 50er Jahre wurden deshalb erste Wartburg- und Moskwitsch-Fahrzeuge eingesetzt. Am 12. September 1956 wurde der neue Firmenname "Dresdner Taxi-Genossenschaft e.G.m.b.H." ins Handelsregister eingetragen. Ende der 50er Jahre gab es bereits rund 35 Taxihalteplätze in der Stadt. Aufträge wurden meist von beiden Taxibetrieben – der Genossenschaft und dem volkseigenen Betrieb (gegründet 1952) – angenommen.

Ein Schwarz-Weiß-Foto eines Brautpaares, das neben einem historischen Taxi steht.
Ein historisches Foto zeigt zwei alte Taxis vor einer Garage.
70er Jahre
Einschränkung der Privaten

Obwohl die Genossenschaft ihre eigene Taxizentrale bis zum 7. Oktober 1974 betreiben konnte, wurde die gesamte Fahrtenvermittlung ab diesem Tag von der Funkzentrale des staatlichen VEB Taxi übernommen. Der Vorstand der Genossenschaft musste zustimmen, um die Auflösung des Unternehmens zu verhindern.

Trotz der gemeinsamen Vermittlungszentrale bekamen nur die moderneren Wolga-Modelle des VEB Taxis Sprechfunkgeräte. Da keine neuen Konzessionen mehr vergeben wurden, überlebten nur wenige, streng organisierte Familienbetriebe.

80er Jahre
Zeit der Zetteltaxis

Ab 1986 wurde in DDR-Taxis der elektronische Fahrpreisanzeiger „BOTAX 80“ eingebaut, was die bisherige manuelle Preisberechnung ersetzte. Für Privatunternehmer wurde das staatlich kontrollierte Auslesen der Einnahmen und die Weiterleitung an die Finanzbehörden zum Ärgernis.

Taxis waren in der DDR Mangelware, und selbst die Zulassung von zusätzlichen, nebenberuflichen Taxifahrern konnte den steigenden Bedarf nicht decken. An Orten wie Bahnhöfen bildeten sich lange „Sozialistische Wartegemeinschaften“, in denen die Fahrgäste den Taxifahrern ausgeliefert waren. Der wirtschaftliche Niedergang und die steigende Zahl von Ausreisewilligen rissen große Lücken in die Reihen der Fahrer. Da keine neuen Arbeitskräfte aus anderen Betrieben eingestellt werden durften, waren im Wendejahr 1989 nur noch 200 Fahrzeuge der Genossenschaft im Einsatz.

Ein Schwarz-Weiß-Foto eines Taxis aus den 1980er Jahren vor dem Fernsehturm in Dresden.
Mehrere neue Taxis stehen in einer Reihe auf einem Parkplatz. Ein Mann öffnet die Tür eines Taxis.
90er Jahre
Aufbruch in die Marktwirtschaft

Der politische Umbruch im Herbst 1989 löste bei den Dresdner Taxiunternehmern große Euphorie aus. Mit einem ERP-Kredit schafften einige bereits Ende 1989 die ersten Mercedes-Benz Taxis an. Um den Übergang zur Marktwirtschaft zu erleichtern, knüpften sie Kontakte zu Taxigenossenschaften in Hamburg, Berlin, Stuttgart, Hannover und München.

Nach intensiven Bemühungen konnte die Genossenschaft am 1. Juli 1990 eine eigene Funkzentrale eröffnen. Zum Jahresende 1990 wurden bereits 112.000 Fahrten vermittelt. Zwar gab es nun die ersten 35 Mercedes-Benz Taxis, aber das Stadtbild war noch von vielen verschiedenen Marken wie Wartburg, Moskwitsch und Wolga geprägt. Diese "bunten" Taxis durften mit Sondergenehmigung bis zum 31. Dezember 1992 fahren, danach wurde die Farbe Hellelfenbein (RAL 1015) zur Pflicht.

Mit der Währungsunion am 1. Juli 1990 stiegen die Tarife drastisch. Ein Kilometer kostete nun 1,60 DM (zuvor 0,65 Mark) und die Grundgebühr 3,50 DM (zuvor 0,50 Mark). Dies führte zu einem starken Rückgang der Fahrten, den auch die steigende Zahl von Touristen und westdeutschen Beamten nicht ausgleichen konnte. Viele Taxibetriebe mussten sich mit Zusatzdiensten wie Paket- und Medikamentenlieferungen über Wasser halten.

1992
Die große Stunde

Als die Sachsengarage am 1. Juni 1992 ihre Taxi-Sparte auflöste, übernahm die Genossenschaft die Vermittlungszentrale, das Personal und viele Kunden. Seitdem gibt es in Dresden nur eine einzige Taxizentrale.

Durch diese Übernahme stieg die Zahl der Genossenschaftsmitglieder auf 312, und der Zentrale standen 600 Taxis zur Verfügung. Aufgrund der wachsenden Zahl an Privattelefonen stieg die monatliche Auslastung auf rund 45.000 vermittelte Fahrten.

Ein älteres Taxi mit Blumen auf der Motorhaube steht vor einem historischen Gebäude in Dresden.
Ein Taxi vor der Frauenkirche in Dresden, aufgenommen bei Nacht.
Jahrtausendwende
Umzüge und neue Technologien

Im Jahr 1994 musste die Taxigenossenschaft ihren alten Standort an der Elsasser Straße 6 wegen Bauarbeiten am Güntzplatz räumen und zog vorübergehend in einen Container an der Striesener Straße 42. Dort wurden sechs Computerarbeitsplätze eingerichtet und die halbautomatische Datenvermittlung eingeführt. Ab 1996 wurden immer mehr Fahrzeuge mit Datenfunk ausgestattet, was den Sprachfunk nach und nach ersetzte.

Ende 1995 ermöglichte das Autobooking-System Stammkunden erstmals eine schnelle Bestellung per Knopfdruck. In diesem Jahr überschritt die Genossenschaft erstmals die Marke von einer Million vermittelter Aufträge. 1997 bezog die Taxizentrale ein dauerhaftes Domizil in einem Neubau an der Bodenbacher Straße 122.

Im Mai 1998 wurde in Zusammenarbeit mit den Dresdner Verkehrsbetrieben das „ALITA“ (Anruf-Linien-Taxi) eingeführt, das Fahrgäste bei geringer Nachfrage auf bestimmten Strecken befördert. Zwischen 1999 und 2001 wurden alle Taxis mit GPS ausgerüstet, was die Sicherheit der Fahrer und die Effizienz der Vermittlung deutlich verbesserte. Seit Juni 2003 läuft die gesamte Fahrtenvermittlung vollautomatisch über das GPS-System.

Heute
Modernisierung und Digitalisierung

Das neue Jahrtausend bringt für die Taxigenossenschaft sowohl große Herausforderungen als auch neue Chancen mit sich. Die ständige Verbesserung der Vermittlung steht im Fokus, insbesondere in Stoßzeiten.

Herausforderungen wie die Liberalisierung des Marktes, neue Mobilitätsdienstleister, Diesel-Fahrverbote und Fachkräftemangel beschäftigen die Genossenschaft intensiv. Um dem zu begegnen, können Kunden Taxis inzwischen auch bequem per App bestellen und bargeldlos mit Kreditkarte oder PayPal bezahlen. Zudem besteht die Möglichkeit, Hybrid- und Elektrofahrzeuge für umweltbewusste Fahrten zu ordern.

Eine junge Frau zeigt dem Taxifahrer eine App auf ihrem Smartphone, die eine Karte anzeigt.